Im Oberlausitz-Derby der beiden FSV-Mannschaften hatten die Trainer ihre jeweils beste Formation auf das Feld geschickt. Die Gäste mußten lediglich auf den verletzten Louis Rudolph verzichten und Trainer Andre Kohlschütter mußte sich aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre im Zuschauerbereich aufhalten. Dieser war mit knapp 90 Beobachern aber eher spärlich gefüllt. Bereits nach vier Minuten konnten die Gäste erstmals jubeln. Nachdem die Oderwitzer einen Eckball nicht zu Ende verteidigten, brachten die Neusalzaer das Leder immer wieder in die Gefahrenzone und letztendlich hämmerte Pavel Hauer den Ball zum 0:1 unter die Latte (04.). Nach einer Viertelstunde hatte Vincent Jarmer die Chance zum 0:2, als er den Ball freistehend im Rückwärtsfallen noch aufs Tor beförderte, allerdings am Oderwitzer Keeper Antonin Kadlec scheiterte (15.). Die Neusalzaer wirkten an diesem Nachmittag formverbessert, lauffreudiger und kamen mit dem schwer zu bespielen Rasenplatz in Niederoderwitz besser zurecht. Nach einer halben Stunde kamen dann allerdings die Oderwitzer besser in die Partie und erarbeiten sich bis zur Pause ein Übergewicht. In der 31. Minute zeigten die Gastgeber einen sehenswerten Angriff über ihre linke Offensivseite. Dawid Wieckiewicz spielte den Ball in den Lauf von Kapitän Till Scholz, welcher enteilte und mustergültig ins lange Eck vollendete. Kurz vor der Pause bugsierte Tony Hertrampf den Ball nach einer Eingabe von Scholz aus Nahdistanz auf das Neusalzaer Tor, doch Keeper Dominic Schiring parierte blitzsauber (42.). So ging es mit einem 1:1 in die Halbzeit.

Die Neusalzaer kamen gut motiviert aus der Teamkabine und Spielführer Tobias Draßdo trieb sein Team immer wieder nach vorn, schleppte und verteilte viele Bälle und war von den Oderwitzern nie in den Griff zu bekommen. Um ihn herum gab es allerdings viele Ungenauigkeiten und Fehlabspiele von beiden Mannschaften. In der 68. Minute spielten die Gäste David Haist frei, doch dieser vergab mit einem Schuß am Torwinkel vorbei überhastet. In der Schlußphase hätte der eingewechselte Khaddy Kazadi-Leonowicz mit einem Kopfball fast noch den Sieg für die Oderwitzer markiert, doch Draßdo rettete ebenso per Kopf auf der Torlinie (84.). An der Seitenlinie hatten sich beide Trainerzonen schon mit dem Unentschieden abgefunden, da schlugen die Neusalzaer Einwechselspieler zu. Nach einem energischen Sprint in den Oderwitzer Strafraum wurde Eric Huber von Hendrik Junior gefoult. Schiedsrichter Jonathan Milde zeigte auf den Elfmeterpunkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Lukas Bouska sehr glücklich zum 1:2 (90.+1). Das war aber noch nicht der Schlußpunkt. Bei einem Konter über den ehemaligen Oderwitzer Philipp Mühlmann behielt Bouska erneut die Übersicht und schoß zum 1:3-Endstand in das lange Eck ein (90.+4). Beide Seiten waren sich nach diesem niveauschwachen Derby einig, eine Punkteteilung wäre leistungsgerecht gewesen. Die drei Zähler haben die Gäste aus Neusalza-Spremberg dennoch gern mitgenommen. (gs)