Der FSV 1990 Neusalza-Spremberg reiste zur 2. Hauptrunde des Landespokals Sachsen zum unbekannten SC Altmittweida. Die Gastgeber schafften erst im Sommer den Aufstieg von der Kreisoberliga Mittelsachsen, durch welche sie in nur einer Saison durchmarschierten, in die Landesklasse Mitte. Gästetrainer Andre Kohlschütter stellte sein Team gleich auf mehreren Positionen um. Das Tor hütete Marc Röhricht, er ersetzte Dominic Schiring. Auf der rechten Seite durfte Richard Freudenreich verteidigen und auch Pavel Hauer, Tomas Kotek und Jungstürmer Tillmann Olschok bekamen ihre Chancen von Beginn an. Passen mußten mit Andreas Wanacki (Urlaub), Pavel Frie (Krankheit), Martin Grafe (Arbeit), Dominik Sebek (Krankheit), Konrad Schulze (Urlaub) und Marc Riedel (Krankheit) gleich sechs Kaderspieler. Aber auch die Gastgeber konnten nicht ihre beste Elf auf das Feld schicken. Stammkeeper Markus Bunk nahm nur auf der Bank Platz und das Landesligaerfahrene Offensivduo Tobias Grau und Philipp Krasselt fehlten komplett.

Die Neusalzaer übernahmen vom Anstoß weg die Initiative und hatten bereits nach vier Minuten die erste Möglichkeit. Nach einem Eckball von FSV-Kapitän Tobias Draßdo verfehlte Hauer das Tor der Gastgeber per Kopfball knapp. Nach einem weiteren Eckball der Gäste schnappten sich die Altmittweidaer den Ball im Zentrum und konterten fast schon lehrbuchreif. Florian Mroczek enteilte dabei allen Neusalzaern und schoß zum 1:0 ein (08.). Die Gäste aus der Oberlausitz versuchten in der Folge wieder Spielkontrolle herzustellen, was auch gelang. Ein Distanzschuß von David Haist strich nach einer Viertelstunde am Torwinkel der Gastgeber vorbei und auch ein Abschluß von Vincent Jarmer verfehlte den langen Pfosten nur hauchdünn (23.). Nach einer Trinkpause (25.) und dem verletzungsbedingten Wechsel von Hauer hin zu Lukas Bouska (39.) legte der FSV nochmal eine Schippe drauf. Und kurz vor der Pause gelang dann sogar der verdiente Ausgleich. Ein Zuspiel von Kotek nahm FSV-Stürmer Olschok auf, setzte zu einem kleinen Solo an und vollendete sehenswert mit links ins lange Eck zum 1:1 (44.). Nur wenige Sekunden später hatte Jarmer sogar die Möglichkeit auf die Neusalzaer Pausenführung, als er allein vor dem Altmittweidaer Torwart Kay Meinert auftauchte und diesen zentral anschoß (45.).

Auch nach der Pause war der FSV Neusalza-Spremberg die tonangebende Mannschaft. Bereits nach zehn Minuten setzte sich Jarmer auf der rechten Angriffsseite gut durch und paßte vor das Altmittweidaer Tor, wo Olschok den Ball zum 1:2 über die Linie drückte (55.). In Folge war der Vertreter der Landesklasse Ost jedoch nicht zwingend genug. Draßdos Distanzschuß ging knapp am SC-Kasten vorbei (60.), einen Schuß von Bouska parierte Keeper Meinert (80.), und nach Solo von Jarmer landete der Ball an der Querlatte des Altmittweidaer Kastens (84.). So kam es, wie es kommen mußte: Nach weitem Schlag von Leon Hertel kam der Ball in den Neusalzaer Strafraum, wo sich FSV-Keeper Röhricht und Verteidiger Sebastian Fularz nicht einig wurden und sich Christian Böttger mit dem 2:2 bedankte (89.). So hieß es nach der regulären Spielzeit und 30 Minuten Verlängerung, in welcher die Gäste erneut das spielbestimmende Team waren. Ein Schuß von Jarmer landete am Außennetz (98.) und Louis Rudolph spritzte in einen Paß hinein, der Ball ging aber knapp über das Tor der Gastgeber (104.). Fünf Minuten vor Schluß setzte Bouska den Ball aus zentraler Position frei über das SC-Tor (115.) und in der Nachspielzeit der Nachspielzeit hatte Altmittweidas Max Schulze nochmal die Chance auf den Siegtreffer. Sein Freistoß aus guter Position flog über die Mauer, wurde allerdings von FSV-Schlußmann Röhricht gedankenschnell entschärft (120.+4). Da auch die Extrazeit keinen Sieger hervorbrachte, mußte das Elfmeterschießen entscheiden. Für die Neusalzaer verwandelte Bouska gewohnt sicher zum Führungstreffer. Wie im Spiel selbst traf Altmittweidas Mroczek auch im Elfmeterschießen. Philipp Mühlmann brachte die Neusalzaer wieder in Front. SC-Spieler Rico Ludwig glich erneut aus. FSV-Kapitän Draßdo machte es ganz spannend, verzögerte kurz und setzte den Ball straff und platziert in die Ecke, keine Chance für SC-Keeper Meinert. Florian Dathe brachte Altmittweida erneut heran. FSV-Neuzugang Tim Krutoff nagelte den Ball abermals unhaltbar in die Maschen. Pechvogel des Tages war dann allerdings Altmittweidas Böttger, welcher den Ball an die Torlatte setzte und so mit seinem Versuch scheiterte. Die Aufgabe für Jarmer war es anschließend, den Ball sicher im Tor unterzubringen. Und der Neusalzaer Offensivmann behielt die Nerven und verwandelte flach zur Entscheidung, was für Neusalza-Spremberg den Einzug in die 3. Hauptrunde des Landespokals Sachsen bedeutete. (gs) Landespokal