Finale im FVO-Kreispokal 2018/19 am SA, 22. Juni 2019
FSV Kemnitz - Stahl Rietschen-See 3:4 (1:3)
Der FC Stahl Rietschen-See sah lange wie der sichere Sieger im Kreispokal-Endspiel aus, taumelte, gewann am Ende aber glücklich durch ein Eigentor in der Nachspielzeit und hat nach Meisterschaft auch den Pokal in der Oberlausitz geholt. Für die siegreiche Mannschaft aus Rietschen geht es in der kommenden Woche nach Mallorca. "Es war ein harterkämpfter Sieg. Das Verletzungspech, das wir in den vergangenen Jahren hatten, blieb uns in dieser Spielzeit erspart. Wir sind so stolz und glücklich, daß wir es geschafft haben. Im vergangenen Jahr haben wir den Pokalsieg noch verpaßt, aber in diesem Jahr glücklich gewonnen. Wir sind einfach happy. Nächste Woche geht es für die Mannschaft nach Mallorca. Da können alle feiern, das haben sich die Spieler verdient", sprudelt es aus dem sichtlich stolzen Erbo Naß, Mannschaftsleiter von Rietschen, nach dem Spiel heraus. FSV-Trainer Silvio Halke kleidete seine Enttäuschung in folgende Worte: "Nachdem wir in der ersten Hälfte keinen Zugriff bekommen haben, hat meine Mannschaft in Durchgang zwei Moral bewiesen und das gezeigt, was uns die ganze Saison ausgemacht hat. Keiner hat aufgegeben und zuletzt hat eine unglückliche Situation das Spiel entschieden. Trotz allem bin ich stolz auf meine Mannschaft und die gebrachte Leistung über die ganze Saison. Glückwunsch an eine sympathische Rietschner Mannschaft und viel Erfolg für die kommende Saison."
Der frischgebackene Oberlausitzmeister bestimmte vom Anpfiff weg das Geschehen und stellte den Gegner aus Kemnitz vor große Probleme. Eine Finalniederlage wie im vorigen Jahr sollte es im zweiten Anlauf nicht geben. Die etwa 80 Prozent Ballbesitz der ersten Minuten machten sich dann bezahlt. Rietschen spielte temporeich und Kreisoberliga-Torschützenkönig Eric Hennig bediente Lukasz Szynke mustergültig durch die Schnittstelle der Abwehr. Der 36-jährige Offensivspieler schloß aus 15 Metern frei ab und der Ball klatschte vom Innenpfosten hinter die Torlinie. Um die Kemnitzer mußte man in den folgenden Minuten große Angst haben. Die Stahl-Elf dominierte nach Belieben und ließ sich gegen einen überforderten Gegner nicht lange bitten. Hennig schirmte das Leder im Strafraum gekonnt ab und paßte zu Alexander Ullrich. Der hatte aus 15 Metern kaum Mühe, erhöhte per Flachschuß auf 0:2. Während Kemnitz überwiegend mit langen Bällen agierte, die allesamt einfache Beute für die Stahl-Abwehr waren, drückte Rietschen schon vor der Pause auf eine mögliche Vorentscheidung. Nach einem Eckball schien die Situation bereits geklärt, aber niemand fühlte sich auf der rechten Außenbahn für Anton Lampke verantwortlich, sodaß der in aller Ruhe zur Flanke ansetzen konnte. Der Ball wurde immer länger und senkte sich am langen Pfosten zum 0:3 in die Maschen. Trotz klarer Führung blieb Rietschen bissig, lief aber immer wieder ins Abseits. Wie aus dem Nichts hauchte Andre Kurtzke dem FSV Kemnitz wieder Leben ein. Mit dem ersten echten Schuß auf das Stahl-Gehäuse kam Kemnitz zu seinem ersten Treffer am Nachmittag. Dem vorausgegangen war eine schöne Ballstafette zwischen Richard Freudenreich und Georg Kuttig.
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Beflügelt von dem Treffer wirkte der FSV auch im zweiten Spielabschnitt aktiver, kam aber selten zu guten Abschlüssen. Rietschen verwaltete eher das Resultat und spielte seine Angriffe nicht mehr konsequent zu Ende. So rann die Spielzeit dahin und keiner der 333 Zuschauer hätte wohl noch auf eine Wende im Spiel gewettet. Der Vierte der Kreisoberliga zeigte sich stets bemüht, entwickelte jedoch nach vorn zu wenig Durchschlagskraft, um Rietschen zu gefährden. Ein durchaus berechtigter Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Sandro Benad-Hambach brachte Kemnitz die Hoffnung zurück. Kuttig verwandelte sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit den fälligen Strafstoß zum 2:3. Rietschen taumelte zusehends und Kemnitz warf nun alles nach vorn. Kurtzke setzte sich mit Druck über die rechte Außenbahn durch und brachte das Leder in den Strafraum. Kuttig leitete weiter und legte für Markus Berner auf, der aus Nahdistanz unter dem Jubel der Kemnitzer Fans zum 3:3 hinter Stahl-Torwart Steven Burghardt ins Rietschener Netz traf. Während die Mannschaftsverantwortlichen auf beiden Seiten schon alles für eine drohende Verlängerung bereitstellten, sollte es nochmal eine Ecke für Rietschen geben, die Ullrich scharf auf den zweiten Pfosten zog. Torhüter Manuel Wauer konnte den Ball nicht festhalten und bugsierte ihn letztlich auf tragische Weise ins eigene Netz. Am Ende jubelte Rietschen über den ersten Pokalsieg der Vereinsgeschichte. Dieser war vor allem auf Grund der ersten Halbzeit verdient. Kemnitz zeigte nach dem Seitenwechsel Moral und hatte sich nach der dramatischen Schlußphase eine Verlängerung verdient, mußte dem Gegner nach einem Eigentor aber den Vortritt bei der Siegerehrung lassen. Durch den Aufstieg von Rietschen werden aber beide Teams in der kommenden Saison die Oberlausitz im sächsischen Landespokal vertreten. (sw/cr)
Sieger beim FVO-Kreispokal 2018/2019 wurde Stahl Rietschen-See
Torfolge:   0:1 Lukasz Szynke (13.), 0:2 Alexander Ullrich (18.), 0:3 Anton Lampke (34.),
1:3 Andre Kurtzke (38.), 2:3 Georg Kuttig (83./FE), 3:3 Markus Berner (87.),
3:4 Manuel Wauer (90.+2/ET)
Aufstellung
Kemnitz:
  Manuel Wauer - Markus Berner, Nick Hillmann, Patrick Rönsch, Robert Rönsch,
Leon Freudenberg (ab 67. Michael Kambach), Georg Kuttig, Arne Salomo,
Paul Marko, Andre Kurtzke, Richard Freudenreich (ab 78. Ralf Eichler)
Gelbe Karte:   Andre Kurtzke, Richard Freudenreich
Aufstellung
Rietschen:
  Steven Burghardt - Nico Kambor, Daniel Czorny (ab 90.+4 Niclas Nitsche),
Olaf Peuthert (ab 46. Martin Klepac), Alexander Ullrich, Jiri Vokacek, Eric Hennig,
Viktor Divis, Pawel Wozny, Lukasz Szynke, Anton Lampke (ab 78. Lukas Nitsche)
Gelbe Karte:   Olaf Peuthert, Nico Kambor
Zuschauer:   333
Sandro Benad-Hambach, 02708 Löb.-Wnd.-Paulsdf. (SV Lautitz)
Tilo Schulze, 02747 Herrnhut-Ruppersdorf (Herrnhuter SV)
Florian Hausdorf, 02829 Markersdorf (Holtendorfer SV)
Sonnabend, 22.06.2019 Fotos: stw
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Finale im FVO-Kreispokal 2018/19 in Oppach, Stadion am Lindenberg
Vorinformationen zur Ansetzung am SA, 22. Juni 2019
Programmheft zum Pokalfinale
Liveticker Kemnitz - Rietschen | Ticker zur Auslosung Kreispokal
Am Sonnabend wird die die Fußball-Saison 2018/19 in der Oberlausitz mit dem Kreispokalfinale beendet. Mit Kemnitz und Rietschen-See treffen zwei Top-Mannschaften der vergangenen Kreisoberliga-Saison aufeinander. Rietschen spielt als Kreismeister in der kommenden Saison in der Landesklasse, kann jetzt mit einem Pokalsieg die starke Saison noch krönen. Der FSV Kemnitz belegt einen starken vierten Platz und wird sicherlich auch über die Rolle des Außenseiters für Furore im Endspiel sorgen wollen. Nachdem die Stahl-Elf in den vergangenen Jahren oft am Endspieleinzug schnupperte, steht sie nun zum zweiten Mal in Folge im Finale. Im Vorjahr mußte man sich dem VfB Zittau nur knapp mit 2:3 geschlagen geben. Auch deshalb wird die Motivation für den zweiten Anlauf in diesem Jahr entsprechend hoch sein. Wie es sich anfühlt, den Kreispokal in die Höhe zu strecken, wäre für die Kemnitzer kein gänzlich neues Erlebnis. Vor sechs Jahren besiegte der FSV Kemnitz in einem reinen Kreisliga-Finale die TSG Lawalde mit 4:2. Gegen eine Wiederholung hätte man sicher nichts einzuwenden. Zumindest beim Thema Anreise haben die Kemnitzer einen Vorteil. Während die FSV-Kicker rund 25 Kilometer zurücklegen, haben die Rietschener 55 Kilometer Wegstrecke vor sich. Die Kreisoberliga-Spiele entschied jeweils die Stahl-Elf aus Rietschen (3:0 und 1:0) für sich. Mit 91 Treffern konnte der Kreismeister auch die beste Offensive der Liga stellen, aber auch Kemnitz schaffte beachtliche 77 Saisontreffer. Die Zuschauer können sich auf ein spannendes Spiel freuen.
Im Rahmen des Endspiels wird die 1.Runde des Kreispokals 2019/20 ausgelost. Dafür gemeldet haben 63 Mannschaften. Sie werden in die regionalen Bereiche Nord und Süd eingeteilt, um weite Wegstrecken zu vermeiden. Unterklassige Teams haben grundsätzlich Heimrecht. Ausgetragen wird die 1.Hauptrunde am 10./11. August 2019. (stw/cr)
FSV Kemnitz - Stahl Rietschen-See SA, 16:00
Sandro Benad-Hambach, 02708 Löb.-Wnd.-Paulsdf. (SV Lautitz)
Tilo Schulze, 02747 Herrnhut-Ruppersdorf (Herrnhuter SV)
Florian Hausdorf, 02829 Markersdorf (Holtendorfer SV)
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Finale im FVO-Kreispokal 2018/19
Ansetzung am SA, 22. Juni 2019, 16 Uhr
FSV Kemnitz (KOL) - Stahl Rietschen-See (KOL) 3:4 (1:3)
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